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#Gesundheit

Gedrucktes Vitales Implantat

Ass.-Prof. Dr. Dirk Hellekes
Innovativ weil,

3D-gedrucktes Implantat zur Rekonstruktion von Knorpelstrukturen in Ohr und Nase

Erfunden von
Ass.-Prof. Dr. Dirk Hellekes
Kategorie
Privatperson
Platz
2. Platz
Jahr
2023
Themen
#Gesundheit

Als geeignetes Druckmaterial konnte das Kunststoffpolymer Polydioxanon identifiziert werden. Es lässt sich z. B. mit einem handelsüblichen 3D-Drucker der Marke PRUSA MKi3 verarbeiten. Polydioxanon wird in der operativen Medizin schon seit den 1960er-Jahren als Fadenmaterial verwendet und ist daher als nicht toxisch und als biokompatibel anzusehen. Polydioxanon löst sich innerhalb von ca. 120 Tagen im Körper komplett rückstandslos auf. In der Kombination mit medizinischer Schnittbildgebung und CAD-Computertechnik lassen sich individuelle Implantate für den jeweiligen Behandlungsfall herstellen. Ohren können z. B. von der gesunden Seite „gespiegelt“ werden, um ein genaues Abbild für die Gegenseite zu erhalten. Nach Sterilisation können die 3D-gedruckten Hohlformen mit zerkleinertem Knorpel befüllt und implantiert werden. Während der Einheilungszeit wandern
Gefäße und Bindegewebszellen in das Implantat ein, während sich die temporäre Stützstruktur aus Polydioxanonzeitparallel auflöst. Zurück bleibt – bisher im Tiermodell nachgewiesen – ein vitales, gut durchblutetes und mechanisch stabiles Rekonstrukt. Die beschriebene Technik erfordert keine Großlabore, ist verhältnismäßig preisgünstig und auch in kleineren Krankenhäusern oder Entwicklungsländern einsetzbar.